Die bisher gültigen Rahmenbedingungen für die Dialogpostfähigkeit von Sendungen gehören schon bald der Vergangenheit an. Zum 01. Januar 2020 ändert die Deutsche Post AG ihre Allgemeinen Geschäftsbedingungen und reagiert damit auf eine Aufforderung der Bundesnetzagentur.

Vorausgegangen war ein rechtskräftiges Urteil des Verwaltungsgerichts Köln im März 2019, demzufolge eine Inhaltsgleichheit allein nicht ausreicht, um Sendungen zu günstigeren Dialogpost-Konditionen statt zu Briefkonditionen auszuliefern. Zukünftig ist der Hauptzweck der Sendung relevant. Soll dieser dazu dienen, rein werbliche Inhalte zu transportieren, dann ist ein Versand als Dialogpost weiterhin möglich. Für nicht-werbliche Sendungen besteht bei der DPAG alternativ die Möglichkeit eines Versands als voll bezahlter Brief oder man greift auf die Nutzung des E-Post-Services zurück, der sich am Markt bislang jedoch nicht durchsetzen konnte.

Die Deutsche Post AG definiert als Hauptzwecke für eine zukünftige Dialogpostkonformität beispielsweise: Angebote, Image- und Parteienwerbung, Kundenmagazine, Spendenaufrufe, Glückwünsche und Kundenkarten.

Nicht mehr zulässig werden ab 2020 dann zum Beispiel folgende Sendungsanlässe sein: Markt- und Meinungsforschung, Rückrufaktionen, Kundeninformationen, Jahres- und Geschäftsberichte, Vertragsänderungen, Wahlbenachrichtigungen und Mitgliederausweise.

Darüber hinaus wird auch die Mindestmenge angepasst. War bisher eine bundesweite Menge von 4.000 Sendungen nötig, um das Produkt Dialogpost nutzen zu können, werden zukünftig mindestens 5.000 Sendungen dafür erforderlich sein.

Unter diesen Voraussetzungen ist davon auszugehen, dass ab dem kommenden Jahr eine erhebliche Verschiebung der Sendungsmengen vom Dialogpostmarkt zum Briefmarkt erfolgen wird. Das kann für die Deutsche Post AG eine spürbare Steigerung des Umsatzes bedeuten, bietet aber auch eine Chance für die alternativen Zusteller. Diese dürfen sich berechtigte Hoffnungen darauf machen, an diesem zusätzlichen Volumen zu partizipieren. Inwieweit und über welchen Zeitraum ihnen das gelingt, ist aktuell allerdings nur schwer abzuschätzen.