99% Öffnungsrate und Responsequoten zwischen 20 und 40%: Was sich anhört wie ein Wunder, sind durchschnittliche Werte der Wunderpen-Schriftstücke.

Der Erfolg liegt auf der Hand: Jede der Sendungen, die das junge Berliner Unternehmen erstellt, sieht aus wie handgeschrieben. Für Empfänger ist dies gleichbedeutend mit Wertschätzung: Hier hat sich offenbar jemand Zeit genommen, etwas persönlich mitzuteilen. Dass hinter dem vermeintlich aufwendigen Mailing ausgefeilte Roboter-Technik steht, vermuten die wenigsten, wie Gründer und Managing Director Peter Lecour im Mailinglotsen-Interview verrät:

Glauben die Kunden wirklich, dass die Wunderpen-Schriftstücke jemand mit der Hand geschrieben hat?

Peter Lecour: Die meisten Kunden hinterfragen es erst gar nicht. Durch das einzigartige Look-and-feel, die schöne Briefmarke und hochwertige Materialien wird ein unvergleichlicher Moment geschaffen. Dieser erzeugt in der Regel Freude und hohe Aufmerksamkeit. Selbst, wenn später herausgefunden wird, dass es sich um ein automatisiert erstelltes Schriftstück handelt, tut dies der Freude selten einen Abbruch. Manchmal steigert es die Faszination eher noch.

Per Hand verfasste Schriftstücke werden Ihren Aussagen zufolge von 99% der Empfänger geöffnet. Welche Erklärung haben Sie dafür?

Wenn Sie einen an Sie adressierten, handgeschriebenen Umschlag in Ihrem Briefkasten finden würden, würden Sie ihn öffnen? Natürlich versenden wir nicht nur Briefe, sondern auch Postkarten, Päckchen, Pakete und vieles mehr. Die sehr hohen Öffnungsraten unserer Briefe führen wir jedoch auf das Besondere, das Ungewöhnliche zurück.

Noch eine erstaunliche Zahl: Sie sprechen bezüglich der Conversion Rate von bis zu zehnmal besseren Ergebnissen. Wie kommt es dazu?

Zum einen liegt das natürlich an der ungemein hohen Öffnungsrate. Wenn eine Botschaft eine höhere Aufmerksamkeit generiert, kann sie automatisch auch stärkere Wirkung erzielen. Ein handgeschriebener Brief wird nun mal einfach mit in die Wohnung genommen, die Postkarte hängt am Kühlschrank. In der heutigen Zeit ist gerade diese klassische Art der Kommunikation ein positiver Störfaktor, der Wertschätzung ausdrückt. Der Adressat merkt, dass sich Zeit genommen wurde, etwas Persönliches, Individualisiertes nur für ihn zu schaffen. Dadurch bleiben die Aktionen stärker im Gedächtnis und die Botschaften wirken länger. Vergleicht man beispielsweise einen herkömmlichen, gedruckten Gutscheincode mit einem, der handschriftlich geschrieben wurde. Natürlich liegt es nahe, dass der handgeschriebene eine sehr viel persönlichere Aufmerksamkeit ist, als der generische. Die aktuelle CMC Dialogpost-Studie, die in Kooperation mit der Deutschen Post durchgeführt wurde, belegt dies eindrucksvoll.

Die direkte Conversion Rate ist allerdings auch nicht unser einziges Ziel: Vielmehr schaffen wir durch unsere Botschaften ein nachhaltiges Kundenerlebnis, welches auch ohne Gutscheincodes oder Werbegeschenke auskommt. Wir wecken Emotionen und Aufmerksamkeit. Dadurch bleiben Marken stärker und nachhaltig positiver im Gedächtnis. Die Kundenbeziehung wird gestärkt. So entstand im übrigen auch die Idee zu Wunderpen: Marketingaktionen zu erschaffen, die ohne Gutscheine oder andere Incentives auskommen.

Was ist das Faszinierende an Handschrift?

Mich fasziniert die Individualität einer jeden Handschrift, ihr Charakter. Hinter jeder Handschrift steckt eine echte Person, ein Mensch mit Gefühlen, Träumen und Wünschen. Eine ordentliche Deutsch-Lehrerin mit schulbuchmäßiger Schreibschrift? Ein gradliniger Architekt, nur mit Großbuchstaben? Oder vielleicht ein genialer Komponist, mit wildem Gekrakel? Aber nicht nur die Charaktereigenschaften spiegeln sich in der Handschrift einer Person wieder, sondern in handgeschriebenen Botschaften auch ihr Befinden bzw. ihre Stimmung und Emotionen während des Schreibens: So können wir noch so oft versuchen, denselben Text zweimal zu schreiben, er wird nie gleich aussehen. Ein per Hand geschriebener Text ist daher auch eine Aufzeichnung eines Schaffensprozesses, welcher von innen wie außen beeinflusst wird. Wie viel Zeit hatte ich beim Schreiben? Verspüre ich Glück, Trauer oder sogar Wut? Wie viel Mühe hat sich der Autor gegeben? War es ihm wichtig? Oder wurde einfach hastig eine kurze Notiz gekritzelt?

Das menschliche Schriftbild entlarvt viel über den Autor und/oder den Moment, in dem er schrieb - es transportiert dadurch viel mehr Informationen als lediglich den geschriebenen Inhalt. Als Techniker würde ich sagen, die Bitrate ist um ein Vielfaches höher als die der gedruckten Buchstaben. (lächelt) Nicht zuletzt dadurch entfalten handgeschriebene Botschaften wie Briefe oder Postkarten in der heutigen Zeit der digitalisierten Welt eine ganz besondere Wirkung beim Leser. Sie entfalten Emotionen.

Warum können wir nicht einfach einen digitalen Handschrift-Font verwenden und ausdrucken?

Unsere Arbeiten sind keine Drucke. Wir schreiben mit echten Schreibgeräten, also Füller oder Kugelschreiber. Das merkt man beim ersten Kontakt mit einem unserer Schriftstücke sofort. Das unregelmäßige Abstreichen der Tinte oder das charakteristische Abrollen der Kugelschreiberspitze auf Papier ist ein mechanischer Prozess, welcher seine ganz eigene Haptik erzeugt. Jedes Schriftstück sieht anders aus, mal ist der Strich etwas dicker, mal etwas anders gefärbt. Es schleichen sich immer wieder Unregelmäßigkeiten ein. Durch einen speziellen Algorythmus, welchen wir entwickelt haben, wird außerdem jedes Schriftstück zu einem unverwechselbaren Unikat: Die Linienführungen ändern sich, die Buchstaben zeigen unzählige Varianten. Selbst wenn man den selben Text zweimal von einer unserer Maschinen schreiben lässt, sieht das Ergebnis unterschiedlich aus. Es gibt zahlreiche Beispiele, in denen verblüffte Empfänger unsere Schriftstücke bis ins kleinste Detail verglichen haben und zu dem Schluss gekommen sind, dass die einfach echt sein müssen.

Ihre Kollektion enthält über 20 Schriften. Warum ist Ihrer Meinung nach die klare Schrift „Adrian“ besonders beliebt?

Adrian ist unser Dauerbrenner, ganz klar. Manchmal finde ich das schade, weil wir zahlreiche anspruchsvollere, schönere Schriften haben als ihn. Ich kann es aber nachvollziehen: Es ist eine einfache, freundliche und authentische Schrift. Etwas verspielt und jung geblieben, aber leicht zu lesen und sympathisch. So, wie der gute treue Freund nebenan, der immer gut gelaunt ist und auf den man sich einfach verlassen kann. Wer könnte dazu schon Nein sagen?!

Welche Wunderpen-Handschrift ist Ihr Favorit?

Ich persönlich bevorzuge eher die etwas krakeligen Schriften, wie zu Beispiel Jonas oder Anna. Vom Namen her ist aber selbstverständlich Antonia mein Star, so heißt nämlich auch meine Frau. (lächelt)

Ahoi, Wunderpen!

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Quelle:

Wunderpen